Montag, 3. November 2014

Besuch!!!

Oh man, ich hänge total hinterher mit dem erzählen. Seit meinem letzten Eintrag ist richtig viel passiert. Ich fange mal mit dem Besuch meiner Familie an. Vor zwei Wochen waren nämlich mein Vater und meine zwei kleinen Brüder bei mir zu Besuch! Leider nur 3 Tage, weil dann die Schule für die Jungs nach den Herbstferien wieder angefangen hat.
Am Donnerstagabend sind sie hier angekommen. Den ganzen Tag war ich ganz schön wibbelig, weil ich deren Ankommen kaum abwarten konnte! Ich war super glücklich als ich die Drei dann nach für mich langer Zeit endlich mal wieder in die Arme schließen konnte. Erst jetzt habe ich gemerkt, dass ich sie schon echt vermisst habe! Alle Drei sind bei mir in meinem Zimmer untergekommen. Zum Glück habe ich so ein großes Zimmer, dass wirklich noch drei Matratzen zusätzlich hineingepasst haben. Zwar konnte man kaum noch über den Boden laufen, aber es war echt witzig so.
Am Freitagmorgen habe ich ihnen die Bastille gezeigt. Ein Muss wenn man hierhin kommt. Das Wetter war an diesem Morgen leider nicht ganz so gut, trotzdem konnten wir relativ weit blicken.              

Téléphérique de Grenoble Bastille (Seilbahn)

 
Am Nachmittag musste ich arbeiten. Dazu habe ich die Drei mitgenommen, um sie vorzustellen und ihnen zu zeigen, wo ich arbeite. Während ich gearbeitet habe waren sie in der Stadt. An diesem Nachmittag habe ich netterweise früher Schluss bekommen, sodass wir Vier mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Viel haben wir jedoch nicht mehr gemacht: Ein Spaziergang am Abend durch einige Parks und Teile der Stadt, Kochen, Essen und natürlich ganz viel Quatschen.

Am Samstag sind wir relativ früh aufgestanden. Wir hatten große Pläne: Morgens auf den Markt in Mens, am Nachmittag Wandern. Das Wetter war Traumhaft! Auf dem Markt haben wir uns für ein Picknick Obst und Gemüse gekauft und natürlich die legendären Tourtons. Das ist eine kulinarische Spezialität des Departements Hautes-Alpes. Es sind kleine Teigtaschen mit einer pürierten Füllung, die entweder süß oder herzhaft sein kann. Sie sind köstlich!

Tourtons

Mit dem Auto haben wir dann mitten in der Pampa an einem super schönen Fleckchen gepicknickt bis wir schließlich zum Col de Menée gefahren sind. Dort haben wir das Auto stehen lassen und sind bis auf 1903 Meter zum Mont Barral (im Vercors) gewandert. Der Weg dorthin war ziemlich schweißtreibend, da wir an diesem Tag ca. 25°C hatten. Wir waren also in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs, und das Ende Oktober! Oben auf dem Berg war es hingegen arschkalt. Gott sei Dank hatten wir Jacken dabei!

Picknick





Am Fuße des Mont Barral

Aussicht vom Mont Barral

Aussicht vom Mont Barral

Wir waren den ganzen Tag unterwegs, sodass wir abends erst im Dunklen wieder nach Hause gekommen sind.
Am Sonntag war leider schon wieder Tag der Abreise. Trotzdem sind wir alle zusammen morgens hier in den Gottesdienst gegangen. So konnten die Drei mal sehen wie das so in Frankreich abläuft. Im Grunde ist es aber ziemlich ähnlich wie in Deutschland. Lediglich die Reihenfolge der Abläufe variiert, der Pfarrer trägt nur einen Anzug und kein Gewand und als Deutscher versteht man nicht sehr viel :D. Während dieses Gottesdienstes gab es eine Taufe. Das war auch für mich eine Premiere. Im Gegensatz zu Deutschland darf während einer französischen Taufe gefilmt und fotografiert werden. Außerdem wird das Taufwasser nicht vorsichtig über die zu taufende Person gegeben, sondern regelrecht in einem Schwung über diese geschüttet. Das sah sehr lustig aus! Der weitere Ablauf verläuft ziemlich so wie während einer deutschen Taufe auch. Allerdings müssen die Täuflinge nach dem Taufen einmal durch die komplette Kirche laufen. Das nennt man présentation (dt.: Vorführung). Die armen Kinder! :D
Nach dem Gottesdienst sind meine Jungs wieder nach Hause gefahren. Ich war ja schon ein bisschen traurig. Auf einmal ist man wieder alleine...aber schon nach ein paar Stunden ging es mir wieder gut :)! Und ganz alleine bin ich hier ja auch gar nicht. In meinem Wohnheim trifft man ja schon allein beim Kochen immer auf andere Studenten.


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