Am letzten Freitag (10. Okt) ist mir ein Missgeschick passiert. Ich habe vergessen zur Arbeit zu gehen! Das war so:
Jeden Freitag muss ich von 14-17 Uhr im Sekretariat der Gemeinde arbeiten. Den Freitag vor dem letzten Freitag hat mich Laurence,
sozusagen meine Vorgesetzte, dazu gebeten am nächsten Freitag auch am
Morgen zu arbeiten. Warum auch immer, ich habe es mir nicht
aufgeschrieben. Und so lag ich letzten Freitagmorgen im Bett rum.
Das war sehr gemütlich und warm. Um 14 Uhr komme ich also ins
Sekretariat, wie gewohnt. Und dann habe ich erstmal einen schönen
Anschiss kassiert. "Anna, wo warst du heute morgen? Das ist ja nicht
sehr seriös!" Ich sage euch, ich war so klein mit Hut...Nachdem sie mich
angeschissen
hat war sie auch wieder lieb. Ich hatte trotzdem ein richtig schlechtes
Gewissen. Das wird mir sicherlich nicht noch einmal passieren! Jetzt
kann ich darüber lachen, aber in der Situation selber habe ich mich sehr
unbehaglich gefühlt!
Weekend KT
Am letzten Wochenende (11. - 12. Okt) gab es sowas wie eine kurze Jugendfreizeit für die Kinder des KT (catéchèse, dt.: Katechese = Religionsunterricht). Dafür sind wir ins Trièves gefahren, eine Region im Süden des département de l'Isère. Genauer gesagt waren wir in einer Art Jugendherberge im kleinen Dorf St Sébastien.
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Unsere Herberge |
Das Thema der dortigen Freizeit war esclavage (dt.: Sklaverei). Dazu gab es Spiele, einen kurzen Film, Gruppenarbeiten (Liedtexte auf bereits existierende Lieder texten, Plakate erstellen, einen Sketch aufführen), Gespräche, Gebete...
Mir hat dieses Wochenende richtig
gut gefallen! Ich mag die Arbeit mit den Kindern. Für mich ist es aber
noch schwer als "Leitung" zu fungieren, da ich noch nicht so genau weiß
wie ich es anstelle, dass die Kinder mir auch zuhören wenn ich ihnen
etwas erklären will. Zum Einen ist diese Situation total neu für mich.
Ich habe noch nie mit so vielen Kindern auf einmal gearbeitet. Zum
Anderen erschwert es mir noch die Sprache erheblich
mich auszudrücken. Ich denke aber, dass ich demnächst immer besser
damit umgehen kann. Man muss sich schließlich auch erstmal daran
gewöhnen.
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Aussicht aus Sicht der Herberge |
Ich mache Fortschritte im l'Echoppe...
...,
denn endlich habe ich wieder etwas Neues gezeigt bekommen. Bis jetzt
habe ich am Dienstag die Leute in Listen markiert, die zu ihrem rendez-vous erschienen sind. Wenn aber jemand kam, der noch kein rendez-vous
hat, aber gerne eins haben möchte, dann habe ich diese Personen immer
an die anderen Mitarbeiter weitergeleitet. Am letzten Dienstag wurden
mir die dossiers (dt.: Akten) gezeigt, in denen alle Personen, die schon einmal im l'Echoppe waren, gelistet sind. Mithilfe dieser dossiers kann man rendez-vous
verteilen. Das ist wirklich gar nicht so einfach. Es gibt so viele
Blätter, die man beachten muss. Ich denke, das ein oder andere Mal werde
ich noch nachfragen müssen, aber ich bin einfach froh, dass mir wieder
ein Stück mehr zugetraut wird!
Das hat sich auch am Donnerstag gezeigt. Da habe ich zum ersten Mal mittags Sandwiches
für die Studenten geschmiert, die sie für nur 20 Cent kaufen können.
Ich finde es super, dass es so was gibt! Demnächst werde ich euch mal
genau erzählen wie die Lebensmittelausgabe so funktioniert.
Bis dahin,
Anna